von Kristina
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Prokrastination – das hört sich so schön wissenschaftlich an und gibt unserer Aufschieberitis den akademischen Touch. Da fühlt man sich gleich ein bisschen weniger schlecht, wenn man Serien gucken und auf Facebook rumgammeln einen so wichtig klingenden Namen geben kann. 

Hier einige typische Arten der Prokrastination, in denen ihr euch vielleicht wiederfindet:

1. Die versteckte Prokrastination

Hier haben wir es gleich mit einer besonders tückischen Art der Erledigungsangst zu tun. Statt sich der einen wirklich wichtigen Seminararbeit zu widmen, deren Deadline unermüdlich näher rückt, beschäftigt man sich eifrig mit der Suche nach der richtigen Schriftart, dem Markieren von Textstellen, die man eh schon zehnmal gelesen hat oder man schreibt die Karteikarten noch mal hübsch mit Buntstiften ab. Auch ein schönes Mittel der versteckten Prokrastination ist einfach schon fertige Aufgaben, die man aber als weniger lästig empfindet, noch ein paar Mal zu überarbeiten. Nach außen macht man den Anschein, ein strebsamer Student zu sein,  aber eigentlich macht man nichts anderes als Beschäftigungstherapie.

2. Die Belohnungs-Prokrastination

Also nach einer Stunde lernen, in der man die erste Vorlesung zusammengefasst hat, hat man sich schon eine kleine Pause verdient. Solange dabei ein gesundes Verhältnis von Lernen und Pause besteht, gibt es daran auch nichts auszusetzen. Beim Belohnungs-Prokrastinieren allerdings folgt auf eine Stunde konzentrierten Arbeitens oftmals eine dreistündige Kaffeepause mit gleichgesinnten Kommilitonen oder ein Serienmarathon durch die neue Staffel House of Cards. Fängt man mit dieser Art der Prokrastination frühzeitig an, kann man sogar rechtzeitig mit dem Lernen oder Schreiben fertig werden.

3. Die irrsinnige Prokrastination

5 vor 12. Die Abgabe ist morgen, das Ergebnis noch nicht mal annähernd da wo es sein sollte. Panik geht langsam über in die Erkenntnis, dass man es eh nicht mehr schafft und Noten doch viel weniger wichtig sind als Persönlichkeit und praktische Erfahrungen. Und dann wird man auch noch gefragt, ob man heute mit zum Pizzaessen gehen will und was soll man sagen – die Versuchung ist einfach zu groß.  Dieser Aufschiebetyp endet dann meist in einer Nachtschicht mit viel Kaffee, Verzweiflung und gutem Willen.

4. Die verleugnete Prokrastination

Bei der verleugneten Prokrastination spielen Gutgläubigkeit und fatale Selbstüberschätzung die entscheidende Rolle. Man hat nicht „nur“ eine Woche für 15 Seiten Hausarbeiten oder zum Auswendiglernen von zehn Vorlesungsskripten Zeit, nein, man hat „noch“ eine ganze Woche dafür Zeit. Da ist doch locker noch der ein oder andere Nachmittag im Park drin. Morgens noch ein Stündchen länger liegen bleiben und abends eher aufhören, weil man ja noch den neuen Marvel Film sehen wollte – kein Problem! Stress ist hierbei eine unbekannte Variable, außer wenn dann kurz vor Abgabe die irrsinnige Prokrastination einsetzt.

5. Die gewollte Prokrastination

„Ohne Zeitdruck kann ich einfach nicht produktiv sein“, sagt sich der bewusst aufschiebende Student. Egal ob das so stimmt oder nicht, er rechtfertigt damit die Aufschieberei und macht sich bis kurz vor der Deadline einen schönen Lenz.  Manche Studis brauchen einfach den Kick des Zeitdrucks, um überhaupt in die Puschen zu kommen und das Semester erfolgreich hinter sich zu bringen.

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